Montag ist Widerstandstag!
Weg mit den Hartzgesetzen
– Das Volk sind wir ! –


Am 16. August 2004 startete die erste Montagsdemonstration
„Weg mit Hartz IV – Das Volk sind wir“ in Hagen. 350 Menschen demonstrierten. In den ersten Wochen gingen bis zu 500 Menschen jeden Montag auf die Straße. Bundesweit waren es über Wochen 250000 Menschen. Mit der Verschärfung der Umweltkrise wurde die Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft Bestandteil der Montagsdemo. Im März 2011 hat die Montagsdemo die Solidarität mit den von der Atomkatastrophe in Japan betroffenen Menschen mit organisiert und in Hagen beschlossen den Kampf für die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke – weltweit, zu ihrer Sache zu machen. Angesichts von Aufrüstung, Kriegsvorbereitung und Abbau demokratischer Rechte durch alle imperialistische Länder wächst auf unseren Kundgebungen die Kritik an der Rechtsentwicklung der Bundesregierung. Gemeinsam mit dem Internationalistischen Bündnis hat die Bundesweite Montagsdemo im Februar 2020 beschlossen, alles zu tun für den Aufbau einer Einheitsfront gegen Faschismus und Krieg. Montag ist Widerstandstag!

Am meisten am Herzen liegt uns weiterhin der Kampf gegen die Hartzgesetze. Kommt zur Montagsdemonstration! Jeder kommt hier auf antifaschistischer Grundlage zu Wort! Die Montagsdemonstration ist die langanhaltendste, organisierte Protestbewegung in der Nachkriegsgeschichte in Hagen.

Seit 16 Jahren wird montags um 18 Uhr vor dem Kaufhof das „offene Mikrophon“ eröffnet. Die Kundgebungen wurden zu einem öffentlichen Forum, auf dem die Kritik und der Protest gegen die unsoziale Politik der Bundesregierung und der Stadtspitze zur Sprache kommen. Nachdem der DGB alle Maikundgebungen abgesagt hat, hat die Montagsdemo Hagen einen denkwürdigen 1. Mai 2020 durchgeführt. Wir haben bewiesen, dass wir die Gesundheit der Teilnehmer achten und trotzdem Demonstrationen und Kundgebungen durchführen können. Der weitgehende Abbau demokratischer Rechte wegen Corona ist nicht berechtigt.

Unsere Hagener Montagsdemo ist Teil der bundesweiten Montagsdemonstrationsbewegung, die in etwa 80 Städten aktiv ist. Es wurde viel erreicht: diejenigen die Hartz IV verbrochen haben, wie Hartz, Schröder, Clement, usw. mussten längst abtreten, nicht jedoch die Montagsdemo. Wir sind optimistisch und bleiben – so wie versprochen – solange bis Hartz IV vom Tisch ist. Noch nie war ein Gesetz, das seit über 16 Jahren umgesetzt wird, so verhasst und in der öffentlichen Diskussion so unten durch wie Hartz IV und die Agenda 2010. Wir sind stolz darauf, dazu beigetragen zu haben. Alle Parteien müssen dem Rechnung tragen und versprechen Verbesserungen. Wir bestehen darauf – Hartz IV muss weg!

Die Montagsdemo hat auch im konkreten viel erreicht: Viele Betroffene wurden bei Ämtern und Prozessen begleitet und unterstützt. Auf öffentlichen Bürgerfragestunden stellten Teilnehmer der Hagener Montagsdemonstration kritische Fragen an den Stadtrat. Die Stadtspitze musste ihren Betrug bei der Haushaltsenergie im ALG II Satz eingestehen. Und nicht zuletzt wurden viele Arbeitskämpfe in den Betrieben unterstützt. Ob gegen das Unterlaufen der Tarifverträge bei Bilstein, die Arbeitsplatzvernichtung bei Grohe, der Demag in Wetter oder Hoesch Federn in Hohenlimburg, gegen die Ausweitung der Leiharbeit und beim Protest gegen die Rente mit 67, die Montagsdemo steht für die Einheit von Arbeitern, Angestellten und Erwerbslosen. Im Frühjahr 2019 führten die TWB Arbeiter gemeinsam mit der Montagsdemo acht eindrucksvolle Demonstrationen durch gegen Entlassungen und Werksschließung.

Während jeder politische Interessierte in Hagen die Montagsdemo kennt, wird sie in der bürgerlichen Presse weitgehend ignoriert. Weil die Montagsdemonstration selbständig organisiert ist, unabhängig von Großorganisationen und offiziellen Institutionen, sich selbst finanziert und weltanschaulich offen ist, ist sie den herrschenden Kreisen ein Dorn im Auge. So wird auf der Montagsdemo nicht nur im Rahmen des Kapitalismus diskutiert, sie ist auch offen dafür, über den Kapitalismus hinaus zu denken. Nur Faschisten haben hier nichts verloren. Die Montagsdemo verteidigt ihre Überparteilichkeit und ist Bestandteil der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance“.

Die Bundesweite Montagsdemonstration fordert die 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich als wichtigste Forderung im Kampf gegen Massenarbeitslosigkeit. Rein rechnerisch können damit bundesweit 7 – 8 Millionen Arbeitsplätze erhalten werden. Natürlich schreien die Unternehmer, dass sei zu teuer. Aber angesichts der Milliarden, die Banken und Konzerne schon bekommen haben, sind diese Kosten ein Witz. Banken und Konzerne sollen die Kosten tragen.

Wir wollen dazu beitragen, dass immer mehr Menschen aufstehen, ihre Rechte offensiv wahrnehmen und sich in den Protest und den Widerstand gegen die Bundesregierung einreihen. Dazu wollen wir jeden ermutigen. Die Unzufriedenheit mit der herrschenden Politik ist groß. Sie muss übergehen in aktiven Widerstand. Wir können nur was ändern, wenn wir uns zusammenschließen und selbst aktiv werden!

Wir gründeten uns als Hagener Bürgerinitiative Montagsdemonstration
und legten folgende Prinzipien fest:

  • lm Rahmen der Agenda 2010 wird ein rücksichtsloser Sozialkahlschlag betrieben. Ob man Arbeit hat, oder arbeitslos ist, wir alle sind betroffen. Wir sind uns einig: Hartz lV schafft keine Arbeit, sondern Armut. Hartz lV muss komplett vom Tisch.
  • Die Montagsdemo ist eine überparteiliche Aktion der Bevölkerung. Jeder hat dort das Recht auf Vertretung seines Standpunktes. Jeder sollte einen Beitrag für das gemeinsame Anliegen der Montagsdemo leisten. Wir grenzen uns aber entschieden von Faschisten ab, sie haben auf der Montagsdemo nichts zu suchen.
  • Zur Diskussion steht das offene Mikrofon jedem Teilnehmer zur Verfügung. Diese Diskussion soll sachlich, gleichberechtigt und solidarisch geführt werden.
  • Die Montagsdemo trägt die entstehenden Kosten aus Spenden der Bevölkerung. Die Gelder werden ordentlich verwaltetet, es gibt eine regelmäßige Kassenprüfung
  • Das Koordinierungsteam wurde gewählt und hat die Aufgabe der Koordinierung der Montagsdemo und der Vertretung nach außen gegenüber der Presse und bundesweit.
  • Wir bekommen Hartz IV nur weg, wenn wir Ost und West mobil machen.
  • Wir sehen uns als ein Teil einer bundesweiten Bewegung Montagsdemo. Ein bundesweiter Erfahrungsaustausch soll ständig organisiert werden, über Treffen und über das Internet.
  • Wesentliche Entscheidungen werden auf der Montagsdemonstration beschlossen.
Kontakt und V.i.S.d.P.: Thilo Krüger, Elsternweg 4, 58119 Hagen Telefon: 017645359130,
E-Mail: montagsdemo-hagen@online.de
Homepage: https://montagsdemo-hagen.de