Recht hat Jens Mütze, Bevollmächtigter der IG Metall Hagen, wenn er sagt „Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“. Diese Woche will er die entscheidenden Fragen an die Geschäftsführung stellen. Was sind jetzt aber die entscheidenden Fragen?

Für Jens Mütze stehen betriebswirtschaftliche Fragen im Vordergrund. Als ob das offen wäre. Hawker will 200 Arbeiter und Angestellte entlassen. Die Verlagerung der Produktion und Stilllegung des Werkes dient einzig und allein dem Profit. Was will er hören von Hawker? Nein die entscheidenden Fragen müssen jetzt in den Belegschaften diskutiert werden. Die in der Mitte 2018 ausgebrochenen Weltwirtschaftskrise und Finanzkrise ist in einer Phase, wo Konzerne und Unternehmer angekündigt haben, rigoros vorzugehen. Sie schieben alles auf Corona, aber ihre Probleme liegen tiefer. Alle Traditionsunternehmen in Hagen haben zusammen hunderte Industriearbeitsplätze zur Vernichtung freigegeben. Und das ist nicht nur in Hagen so. Die entscheidenden Fragen müssen wir als Arbeiter und Angestellte diskutieren. Wie schließen wir uns zusammen, um eine Kraft zu werden, die die Entlassungen verhindern kann? Das ist der Grundgedanke der Gewerkschaften. Nicht die Arbeiter sind in Konkurrenz zueinander. Es sind die Unternehmer. Wir sind nur stark gemeinsam. Was heisst kämpfen? In Konferenzen mit Unternehmern weitere Verzichtsprogramme hinnehmen, zu hoffen dass sie ihre Versprechen halten, dass dann die Arbeitsplätze sicher sind. Mittlerweile gibt es kaum noch Betriebe, in denen die Tarifverträge nicht durch solche erpressten Vereinbarungen unterlaufen werden.

Sind unsere Arbeitsplätze dadurch sicher? Das hat keine Perspektive. Unsere Kraft liegt darin, dass wir Viele sind. Ohne uns läuft keine Maschine, wird keine Verwaltung organisiert. Das müssen wir ausspielen. Streik ist unsere wichtigste Waffe im Kampf um jeden Arbeitsplatz. Und wenn sie uns absprechen, das Recht dazu zu haben, müssen wir es uns erkämpfen. Was haben wir zu verlieren?