Begrüßung der Montagsdemo Hagen am 25.05.2020
Mein Name ist Thilo Krüger und ich freue mich, dass die Montagsdemo Hagen wieder auf der Straße ist und heute die erste Kundgebung seit der Koronakrise durchführt – so wie wir seit fast 16 Jahren Montags auf der Straße sind.
Schon am 1. Mai haben wir erfolgreich demonstriert als der DGB die traditionelle Maikundgebung absagte.
Bundesweit ruft die Montagsdemo heute zum Protest auf: „Konsequenter Gesundheitsschutz: JA! Abwälzung der Krisenlasten auf die Bevölkerung und Abbau demokratischer Rechte und Freiheiten: NEIN!“
Die Auswirkungen der seit Mitte 2018 einsetzenden Weltwirtschaftskrise, die durch die Gesundheitskrise wesentlich verschärft wurde auf unser Leben, die Familien unsere Gesundheit und Arbeit sind enorm!
In Hagen soll TWB zum 1. Juli komplett geschlossen werden. ThyssenKrupp will in Hohenlimburg 160 Kolleginnen und Kollegen im Federnwerk entlassen. Im ganzen Konzern stehen 20000 Arbeitsplätze zur Disposition – da ist auch das Warmwalzwerk mit 1000 Beschäftigten in Gefahr. Zehn Millionen Bezieher von Kurzarbeitergeld wissen nicht, wie sie die nächsten Monate durchstehen sollen. In der Kurzarbeit verlieren sie dauerhaft 33 % oder 40 % ihres Einkommens. Fast 400.000 Menschen wurden bereits entlassen. Für ALG-II-Bezieher wird kein Cent zusätzlich bereitgestellt. Bei Klein- und Mittelbetrieben drohen Pleitewellen. Dafür gingen schon vom letzten Konjunkturprogramm etwas 600 Milliarden Euro an die Konzerne und Banken. Hauptsache, der Maximalprofit stimmt! Bezahlen sollen es die Arbeiter, Angestellten und Kleinunternehmer.
Bundesweit fordert die Montagsdemo unter anderem:
- schrittweise, kontrollierte Öffnung von Schulen und Kitas – nur mit ausreichendem Gesundheitsschutz. Ausbau und Ausschöpfung der Testkapazitäten und kostenlose Ausgabe von Mund/Nasenschutz!
- Kampf gegen geplante Massenentlassungen und Werksschließungen! Kein Missbrauch des Kurzarbeitergelds!
- Sofortige und dauerhafte Neueinstellungen qualifizierter Kräfte im Gesundheitswesen sowie deutliche und dauerhafte Lohnerhöhungen insbesondere der Pflegekräfte!
- Notfallhilfe für Alleinerziehende!
- Sofortige Aufstockung der Regelsätze für Bezieher von Hartz-IV und Grundsicherung um 100 Euro!
In den letzten Wochen finden bundesweit zahlreiche Kundgebungen und Demonstrationen statt, die vorgeben, gegen die Einschränkung der Grundrechte in Zeiten der Corona-Pandemie protestieren zu wollen. Sie werden oft von AFD Leuten, Mitgliedern der faschistischen Partei „Die Rechte“ organisiert. Sie wollen die Proteste in eine rechte Richtung lenken und damit in die Sackgasse. Viele Leute nehmen an diesen sogenannten Hygienedemos, und „Spaziergänge“ teil, weil sie berechtigte Kritiken an der Regierung und ihrem Krisenmanagment haben. Wir rufen jeden auf, sich bewusst zu machen auf welche Demo er gehen will und sich von den reaktionären abzuwenden.
Stärkt die bundesweite Montagsdemobewegung als antifaschistische und überparteiliche Plattform des Widerstands gegen das Krisenchaos von Regierungen und Großkonzernen!
Null Toleranz gegenüber Ultrareaktionären und Faschisten!